Die Ergebnisse des Moos-Monitorings der Jahre 1990, 1995, 2000, 2005, 2015/16 werden auf den folgenden Seiten Seiten als „Gesamtüberblick“ und „Einzelkarten“ präsentiert. Der Gesamtüberblick zeigt die Ergebnisse für die einzelnen Metalle und Stickstoff jeweils als Zeitreihe über alle verfügbaren Erhebungen. Die Kartierungsmethode, also das geostatistische Verfahren, um zwischen Punktinformationen die Flächeninformationen zu interpolieren, ist hierbei einheitlich das Kriging-Verfahren. Die Einzelkarten wurden bis zum Jahr 2000 mit dem IDW-Verfahren erstellt (der Unterschied zum Kriging wird im Folgenden beschrieben), weshalb die Darstellung im Vergleich zu den Karten im Gesamtüberblick für diese Jahre abweicht. Alle geostatistischen Analysen für die Erhebung 2015/16 wurden mit der Anwendung ArcGIS (Erweiterung „Geostatistical Analyst“) errechnet. Die wichtigsten im Moos-Monitoring seit 1990 erhobenen und / oder generierten Daten sind über das Forschungsdatenrepositorium ZENODO® öffentlich zugänglich (Nickel et al. 2018, siehe „Veröffentlichungen“).
Den Verfahren IDW (Inverse Distance Weighting) und Kriging liegt die Annahme zugrunde, dass Messwerte näher beieinander liegender Messpunkte geringere Unterschiede aufweisen als diejenigen zwischen weiter entfernten Punkten. Beim IDW wird der Wert an einem Punkt ohne Messinformation durch ein gewichtetes Mittel der an benachbarten Punkten gemessenen Werte geschätzt. Die Gewichte des dabei verwendeten linearen Schätzers sind proportional zu den Kehrwerten des Abstands zwischen dem Punkt ohne Messwert und den Punkten mit Messinformationen. Das IDW-Verfahren berücksichtigt nicht die aus den Daten möglicherweise abzulesende Zunahme der Unähnlichkeit mit der Entfernung. Vielmehr setzt sie diese in Form eines frei wählbaren Exponenten in der Gewichtungsfunktion voraus. Auch der räumliche Ausschnitt, aus dem die in die Wichtung eingehenden Messwerte entnommen werden, kann vom Anwender des Verfahrens entsprechend der von ihm angenommenen räumlichen Reichweite der Messdaten gewählt werden. Da das IDW nur den Abstand der Messdaten einfließen lässt, berücksichtigt es nicht alle im Datensatz enthaltenen und grundsätzlich nutzbaren Informationen. Kriging-Verfahren integrieren dagegen die mit Variogramm-Analysen ermittelte und modellierte räumliche Varianz. Sie kommen nur bei nachgewiesener räumlicher Autokorrelation der Messdaten zum Einsatz. Für einen zu schätzenden Wert werden dabei die Gewichte der in die Berechnung einfließenden Messwerte aus seinem Umkreis anhand der Variogramm-Funktion so bestimmt, dass die Schätzfehlervarianz möglichst gering ist. Der Fehler hängt dabei von der Qualität bestimmter Merkmale der Variogramm-Funktion sowie von der Anzahl und der Verteilung der Messstandorte im Untersuchungsgebiet ab.
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